EOS und die bpost bank: Geschäfte auf Augenhöhe
Seit 24 Jahren sind Inkasso-Dienstleister EOS Aremas und die belgische bpost bank miteinander im Treuhandgeschäft – jetzt vertiefen sie ihre Beziehung mit einem Forward-Flow-Deal und dem Kauf eines 36 Millionen Euro-Kreditpakets. Eine Case Study über eine fruchtbare Zusammenarbeit.
- EOS Aremas und die belgische bpost bank haben sich auf den Verkauf unbesicherter Forderungen im Wert von 36 Millionen Euro geeinigt.
- Zusätzlich haben die beiden langfristigen Geschäftspartner einen Forward-Flow-Deal über drei Jahre abgeschlossen.
- Wird künftig auch mit besicherten Forderungen gehandelt?
Der Umgang ist vertraut – und vertrauensvoll. Seit 25 Jahren ist die Privatkundenbank im Geschäft, und 24 Jahre davon arbeitet sie nun schon mit EOS Aremas in Belgien als Inkasso-Dienstleister zusammen. Erst vor kurzem vereinbarten Ivan Demuynck und Roel Dumont ihr größtes Geschäft: Seit dem 1. November 2019 kauft EOS Aremas der bpost bank täglich notleidende unbesicherte Kredite und überzogene Girokonten ab, die seit mindestens 150 Tagen nicht bedient wurden. Forward-Flow heißt diese Art von Geschäft, das die beiden Partner zunächst auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt haben. Außerdem kauft EOS Aremas der Tochter der belgischen Post und der Bank BNP Paribas 47.000 Fälle im Nominalwert von 36 Millionen Euro ab.
Mehr Eigenkapital für die bpost bank dank Forderungsverkauf.
NPL-Deal als logischer nächster Schritt.
Ein Jahr später dann der zweite Anlauf: „Wir hatten ja alle Daten über das Kreditportfolio und konnten so ein erstes Kaufangebot für die Fälle formulieren“, sagt Dumont. „Neben unseren Rendite-Erwartungen konnten wir etwaige Erfolgsquoten und Kosten gut abschätzen und so ein unverbindliches Angebot machen.“ Die bpost bank war gesprächsbereit, wollte aber, dass ein Gutachter das Angebot prüft. Zudem sollte es erst eine Forward-Flow-Vereinbarung über neue notleidende Kredite geben, erst dann eine über die Bestandsfälle.
Wir haben für die bpost bank über 90.000 Fälle bearbeitet, also kannten wir das Kreditportfolio sehr gut.
Respektvoller Umgang statt Reputationsschäden.
Um das zu gewährleisten, befolgen Dumont und sein Team zwei Grundsätze: „Auf der einen Seite sind wir hocheffizient beim Forderungseinzug – dank Automatisierung, Auswertung, Segmentierung wissen wir, welche Fälle am erfolgversprechendsten sind“, sagt er. „Gleichzeitig sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Wir wollen gute Lösungen für die säumigen Zahler*innen finden, jeder verdient eine zweite Chance.“ Entscheidend sei ein respektvoller Umgang. Um diesen sicherzustellen, schneide EOS Aremas Telefonate mit und schule laufend sein Personal.
Kauf von besicherten Forderungen eine Option in der Zukunft.
Beide lachen – aber ihnen ist klar, dass der Ankauf von besicherten Krediten ein bedeutsamer Schritt wäre. „Das Geschäft ist ein ganz anderes, weil mit jedem Kredit auch eine Sicherheit, eine Immobilie, verkauft wird“, sagt Dumont. Der Ankauf solcher Portfolios erfordere eine viel komplexere Analyse als Geschäfte mit unbesicherten Darlehen. „EOS kauft in anderen Ländern bereits besicherte Kredite und wir sehen, dass es ein ganz anderes Arbeiten ist. Man verantwortet ein Immobilienportfolio – das ist schon ein großer Schritt auf dem Weg vom Inkassounternehmen zum Finanzinvestor.“
Kontakt
EOS in Deutschland
Daniel Schenk
Head of Corporate Communications & Marketing Germany
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