Kloten, 5. Oktober 2022
- Fast jedes 4. Unternehmen rechnet mit einer Verschlechterung des Zahlungsverhaltens
- In Westeuropa wird jede 5. Rechnung zu spät gezahlt, in Osteuropa sogar jede 4
Die Zahlungsmoral in Europa hat sich in den letzten drei Jahren ¬verschlechtert. Bei etwa jedem 5. Unternehmen führt diese Entwicklung zu Existenzängsten. Das ergab die mittlerweile 13. repräsentative EOS Studie „Europäische Zahlungsgewohnheiten“, für die 3.200 Unternehmen in 16 europäischen Ländern befragt wurden.
Trotz verlängerter Zahlungsfristen durch die Unternehmen, haben vor allem Privatkund*innen ihre Rechnungen im Schnitt 19 Tage zu spät beglichen. Im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2019, wo 16 Prozent der Rechnungen von Privatkund*innen verspätet oder gar nicht gezahlt wurden, sind es in der aktuellen Studie bereits 20 Prozent. Als Hauptgrund für das schlechte Zahlungsverhalten nannten die befragten Unternehmen Liquiditätsengpässe ihrer Kund*innen.
Als Folge dieser Zahlungsverzögerungen und -engpässe gaben die Unternehmen an, am häufigsten selbst mit Liquiditätsengpässen (42 Prozent) sowie Gewinneinbussen (51 Prozent) zu kämpfen. Zur Kompensation mussten knapp ein Drittel der Unternehmen ihre Investitionen reduzieren und Preise erhöhen. Entsprechend pessimistisch blicken die Unternehmen in die Zukunft. Während 2019 noch 22 Prozent der Befragten von einer Verbesserung der Zahlungsmoral ausgingen, rechnen aktuell knapp 24 Prozent der Befragten mit einer weiteren Verschlechterung. Vor allem in Dänemark, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien, Slowenien und Bulgarien sind die Prognosen im Vergleich zu 2019 besonders gedämpft ausgefallen. „Dass sich die Zahlungsmoral deutlich verschlechtert hat, ist beunruhigend – gerade, weil wir angesichts aktueller Wirtschaftszahlen und der hohen Inflation mit einem weiteren Rückgang des Zahlungsniveaus rechnen müssen“, sagt Marwin Ramcke, CEO der EOS Gruppe.