- Aktuelle Studienerkenntnisse: Inflation und hohe Energiepreise stellen Verbraucher*innen in Europa vor große Herausforderungen.
- Gesteigertes Preisbewusstsein: Ein Großteil der Europäer*innen übt sich im Verzicht oder nutzt vermehrt Sonderangebote.
- Entgegen den Entwicklungen während der Coronapandemie setzen gerade die jungen Menschen wieder häufiger auf Bargeld.
- Jede*r Fünfte hat im Zuge der Krise Schulden aufgenommen. In Osteuropa war es jede*r Vierte.
- Große Sorgen: Gerade einmal jede*r Zehnte ist optimistisch, was die eigene finanzielle Zukunft angeht.
Die Europäische Kommission zeigt sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung bereits wieder vorsichtig zuversichtlich. Man sei besser ins Jahr gestartet als erwartet, heißt es in einer Pressemitteilung vom Februar 2023. Der wirtschaftliche Abschwung in Europa scheint vorerst abgewendet zu sein. Für einige Verbraucher*innen in Europa kommt diese Trendwende allerdings zu spät. Sie sind durch den Preisanstieg bereits in finanzielle Bedrängnis geraten. Was Unternehmen über die Belastung der Verbraucher*innen wissen sollten, zeigt die „Europeans in Financial Trouble?“ EOS Consumer Study 2023.
Inflation lässt Preisbewusstsein steigen – aber auch die Schulden.
Die Inflation hat das Konsumverhalten der Menschen verändert: Mit 53 Prozent gab mehr als jede*r zweite Befragte an, in den letzten Monaten das Preisbewusstsein geschärft zu haben. 44 Prozent griffen vermehrt zu Sonderangeboten, während sich 39 Prozent im Verzicht auf unnötige Extras übten. Das betraf in erster Linie das Reisen und Freizeitaktivitäten wie Restaurantbesuche (jeweils 33 Prozent), aber auch den Kauf neuer Kleidung (28 Prozent).
Bei vielen Europäer*innen gingen die Geldsorgen allerdings noch weiter: Knapp jede*r Fünfte von ihnen nahm Schulden auf. Haupttreiber war in der Hälfte aller Fälle die Inflation (49 Prozent). Rund jede*r Vierte gab im Speziellen die gestiegenen Energiekosten (27 Prozent) als Grund für die Schuldenaufnahme an. Bei einem Großteil der Schulden ging es um relativ geringe Beträge von unter 1.000 Euro (56 Prozent). In einem Drittel der Fälle lag die Summe allerdings schon zwischen 1.000 und 10.000 Euro (36 Prozent). Nur in knapp jedem zehnten Fall überstiegen sie den Betrag von 10.000 Euro.
Bei vielen Europäer*innen gingen die Geldsorgen allerdings noch weiter: Knapp jede*r Fünfte von ihnen nahm Schulden auf. Haupttreiber war in der Hälfte aller Fälle die Inflation (49 Prozent). Rund jede*r Vierte gab im Speziellen die gestiegenen Energiekosten (27 Prozent) als Grund für die Schuldenaufnahme an. Bei einem Großteil der Schulden ging es um relativ geringe Beträge von unter 1.000 Euro (56 Prozent). In einem Drittel der Fälle lag die Summe allerdings schon zwischen 1.000 und 10.000 Euro (36 Prozent). Nur in knapp jedem zehnten Fall überstiegen sie den Betrag von 10.000 Euro.
Regionale Unterschiede bei Aufnahme von Schulden.
Aus demografischer Sicht fällt auf, dass mit einem Anteil von 22 Prozent besonders jüngere Menschen zwischen 18 und 34 Jahren Schulden machten. Demgegenüber stehen gerade einmal 14 Prozent bei der Generation über 50 Jahren. Wirft man einen Blick auf die geografische Verteilung der Schuldenaufnahme, fällt zudem auf, dass sich besonders die osteuropäischen Verbraucher*innen, angeführt von Rumänien, Ungarn (jeweils 30 Prozent), Nordmazedonien (29 Prozent) und Serbien (28 Prozent), in den letzten Monaten gezwungen sahen, auf externe Geldmittel zurückzugreifen. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt lag gerade einmal bei 19 Prozent.
Auch die Beweggründe, warum Schulden aufgenommen werden, unterscheiden sich zwischen Ost und West – weisen aber auch Ähnlichkeiten auf: Zwar nehmen Westeuropäer*innen häufiger Schulden für Reisen auf als Osteuropäer*innen (18 bzw. 6 Prozent), sie machen aber dennoch etwa genauso häufig Schulden für lebenswichtige Dinge wie Heiz- und Stromkosten, Lebensmittel und die eigene Gesundheit.
Das zeigt, dass sich der Großteil der Bevölkerung der Situation angenommen hat und verantwortungsbewusst mit den eigenen finanziellen Mitteln umgeht. Ein weiteres Indiz hierfür ist auch die vermehrte Nutzung von Bargeld bei 42 Prozent der Befragten (48 Prozent bei der Gruppe der 18–34-Jährigen). Eine Entwicklung, die während der Coronapandemie noch in die genau entgegengesetzte Richtung ging. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Bargeld bei vielen Menschen noch immer für Sicherheit und Kontrolle steht und deshalb ein unerwartetes Comeback feiert.
Auch die Beweggründe, warum Schulden aufgenommen werden, unterscheiden sich zwischen Ost und West – weisen aber auch Ähnlichkeiten auf: Zwar nehmen Westeuropäer*innen häufiger Schulden für Reisen auf als Osteuropäer*innen (18 bzw. 6 Prozent), sie machen aber dennoch etwa genauso häufig Schulden für lebenswichtige Dinge wie Heiz- und Stromkosten, Lebensmittel und die eigene Gesundheit.
Das zeigt, dass sich der Großteil der Bevölkerung der Situation angenommen hat und verantwortungsbewusst mit den eigenen finanziellen Mitteln umgeht. Ein weiteres Indiz hierfür ist auch die vermehrte Nutzung von Bargeld bei 42 Prozent der Befragten (48 Prozent bei der Gruppe der 18–34-Jährigen). Eine Entwicklung, die während der Coronapandemie noch in die genau entgegengesetzte Richtung ging. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Bargeld bei vielen Menschen noch immer für Sicherheit und Kontrolle steht und deshalb ein unerwartetes Comeback feiert.
Welche Rolle spielt Inkasso?
Doch auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld reicht nicht immer, um eine finanzielle Schieflage abzuwenden. „Gerade wenn es um essentielle Dinge wie das Heizen oder Strom geht, wird klar, dass diese Menschen einen existentiellen Liquiditätsengpass haben“, sagt Bartosz Jurczyk. Er ist Operations & Strategy Division Director bei EOS in Polen und weiß um die angespannte finanzielle Situation, in der viele Verbraucher*innen stecken – nicht nur in Polen. Schulden aufzunehmen, um einen solchen existentiellen Liquiditätsengpass auszugleichen, sei ein probates Mittel. Doch er weiß auch, dass einige wenige – aus welchen Gründen auch immer – ihre Schulden nicht wie vereinbart werden zurückzahlen können.
In solchen Fällen sei als Inkassounternehmen großes Fingerspitzengefühl gefragt, sagt Bartosz: „Es ist wichtiger denn je, diesen Menschen mit Empathie und Respekt zu begegnen, ihnen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen eine Lösung zu finden, die für alle Seiten funktioniert.“ Denkbar seien gemeinsame Vereinbarungen über die Höhe von Raten und Einmalzahlungen sowie die Präferenzen, wann und wie die Verbraucher*innen kontaktiert werden möchten. „Das Ziel ist immer, den Menschen zu einem verträglichen und schnellen Abbau ihrer Schulden zu verhelfen.“
Eine Maßnahme ist es, den Menschen in schweren Zeiten einen besonders leichten Prozess zur Tilgung ihrer Schulden anzubieten. Ein Beispiel hierfür ist das Serviceportal von EOS in Deutschland. Dieses bietet betroffenen Verbraucher*innen maximale Flexibilität: „Nutzer*innen können am Smartphone ganz anonym und individuell per Schieberegler ihre Ratenzahlung nach ihren Wünschen anpassen. Für die Transaktion stehen ihnen insgesamt acht Zahlarten – von Apple Pay bis Paypal – zur Verfügung“, erklärt Sören F. Sörries, Director Portals & Integration bei EOS Technology Solutions. „User Centricity ist uns sehr wichtig.“ Hinzu kommen Datenmodelle, die den Inkassoprozess zum Beispiel bei der Ansprache weiter personalisieren. Diese wissen, welchen Kommunikationskanal und welche Zahlungsart Verbraucher*innen individuell bevorzugen.
In solchen Fällen sei als Inkassounternehmen großes Fingerspitzengefühl gefragt, sagt Bartosz: „Es ist wichtiger denn je, diesen Menschen mit Empathie und Respekt zu begegnen, ihnen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen eine Lösung zu finden, die für alle Seiten funktioniert.“ Denkbar seien gemeinsame Vereinbarungen über die Höhe von Raten und Einmalzahlungen sowie die Präferenzen, wann und wie die Verbraucher*innen kontaktiert werden möchten. „Das Ziel ist immer, den Menschen zu einem verträglichen und schnellen Abbau ihrer Schulden zu verhelfen.“
Eine Maßnahme ist es, den Menschen in schweren Zeiten einen besonders leichten Prozess zur Tilgung ihrer Schulden anzubieten. Ein Beispiel hierfür ist das Serviceportal von EOS in Deutschland. Dieses bietet betroffenen Verbraucher*innen maximale Flexibilität: „Nutzer*innen können am Smartphone ganz anonym und individuell per Schieberegler ihre Ratenzahlung nach ihren Wünschen anpassen. Für die Transaktion stehen ihnen insgesamt acht Zahlarten – von Apple Pay bis Paypal – zur Verfügung“, erklärt Sören F. Sörries, Director Portals & Integration bei EOS Technology Solutions. „User Centricity ist uns sehr wichtig.“ Hinzu kommen Datenmodelle, die den Inkassoprozess zum Beispiel bei der Ansprache weiter personalisieren. Diese wissen, welchen Kommunikationskanal und welche Zahlungsart Verbraucher*innen individuell bevorzugen.
Schulden in Krisenzeiten unvermeidbar.
Ob sich die Situation für die europäischen Verbraucher*innen wirklich entspannen wird, ist heute noch nicht absehbar. Doch die Sorgen sind groß: Gerade einmal jeder Zehnte (9 Prozent) macht sich kaum oder gar keine Gedanken um die eigene finanzielle Situation. Die Inflation (73 Prozent) und hohen Energiepreise (52 Prozent) sind mit Abstand die größten Treiber dieser Angst, gefolgt von langfristigen Geldproblemen (25 Prozent) und Arbeitslosigkeit (22 Prozent).
„Wir sehen in der Studie, dass die Inflation nicht spurlos an den Verbraucher*innen vorbeigeht“, resümiert Marwin Ramcke, CEO der EOS Gruppe. „Besonders in Krisenzeiten sind Schulden oft unvermeidbar, wenn es darum geht, kurzfristige Engpässe zu überbrücken und sogar Existenzen zu retten. Das ist sehr emotional und bereitet auch Sorgen für die Zukunft, wie die Studie zeigt.“ Zumindest die von der EU-Kommission veröffentlichten Zahlen machen Mut, dass es sich für die meisten Verbraucher*innen nur um einen kurzfristigen Engpass handeln wird. In jedem Fall kündigt Marwin einen fairen Umgang mit ihrer finanziellen Situation an: „Uns ist es wichtig, Verbraucher*innen bei der Rückzahlung ihrer Schulden zu unterstützen. Das hilft ihnen persönlich, aber auch der Wirtschaft, in die das Geld zurückgeführt wird.“
„Wir sehen in der Studie, dass die Inflation nicht spurlos an den Verbraucher*innen vorbeigeht“, resümiert Marwin Ramcke, CEO der EOS Gruppe. „Besonders in Krisenzeiten sind Schulden oft unvermeidbar, wenn es darum geht, kurzfristige Engpässe zu überbrücken und sogar Existenzen zu retten. Das ist sehr emotional und bereitet auch Sorgen für die Zukunft, wie die Studie zeigt.“ Zumindest die von der EU-Kommission veröffentlichten Zahlen machen Mut, dass es sich für die meisten Verbraucher*innen nur um einen kurzfristigen Engpass handeln wird. In jedem Fall kündigt Marwin einen fairen Umgang mit ihrer finanziellen Situation an: „Uns ist es wichtig, Verbraucher*innen bei der Rückzahlung ihrer Schulden zu unterstützen. Das hilft ihnen persönlich, aber auch der Wirtschaft, in die das Geld zurückgeführt wird.“
Uns ist es wichtig, Verbraucher*innen bei der Rückzahlung ihrer Schulden zu unterstützen. Das hilft ihnen persönlich, aber auch der Wirtschaft, in die das Geld zurückgeführt wird.
Marwin Ramcke
CEO der EOS Gruppe
Als ein führender internationaler Experte für Forderungsmanagement mit Standorten in 24 Ländern erstellt EOS gemeinsam mit renommierten Marktforschungsinstituten jedes Jahr Markt- und Verbraucher*innen-Studien. Themen rund um die Zahlungsmoral von Verbraucher*innen, Unternehmen, Zahlungsmethoden, Digitalisierung und den Nutzen von Daten liefern spannende Erkenntnisse.
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Photo credits: EOS