Jedes sechste Unternehmen ist durch Zahlungsverzug und Zahlungsausfall in der Existenz bedroht – Preisaufschläge, Personalabbau und Investitionsverzicht sind Gegenmassnahmen
Kloten, 7. November 2018 – Die grundsätzliche Zahlungsbereitschaft der Schweizer Kunden hat sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt verbessert (2018: 2 Prozent Zahlungsausfälle, 2017: 3 Prozent). Hingegen lassen sich die Kunden mehr Zeit für die Zahlung, bereits jede sechste Rechnung wird verspätetet bezahlt (2018: Verzug bei 16 Prozent der Forderungen, 2017: 15 Prozent).
Welche Bedeutung der rechtzeitigen Zahlung von Forderungen beikommt, zeigen die Folgen von Verzug und Ausfällen für die Liquidität und die Kapitalkraft der betroffenen Unternehmen. Fast jedes vierte Unternehmen versucht mit Personalabbau und Einstellungsstopp (24%) sowie Preisaufschlägen (23%) den finanziellen Schaden aufzufangen. Eine weitere häufige Massnahme ist der Verzicht auf Investitionen (13% der Unternehmen). Verspätete Zahlungen oder gar das Nichtbegleichen einer Schuld löst also einen klassischen Boomerang-Effekt aus, der die gesamte Gesellschaft trifft.
42 Prozent der Schweizer Unternehmen arbeiten regelmässig mit Inkassounternehmen zusammen. Vergangenes Jahr führten die Inkasso-Profis sieben Prozent der Unternehmensumsätze zurück, eine Verbesserung ebenfalls um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Dies sind Ergebnisse aus der repräsentativen EOS Studie „Europäische Zahlungsgewohnheiten“ 2018.